Halltal
Aus der Geschichte von Halltal
Der Name unserer Gemeinde und der Flussname Salza weisen auf Salzvorkommen hin. „Hall“ stammt aus dem keltischen und bezeugt, dass das Salzvorkommen schon vor Jahrtausenden bekannt war und auch genutzt wurde.
Die erste urkundliche Erwähnung der Salznutzung in unserer Gegend stammt aus dem Jahre 1025. Damals schenkte König Konrad II. seiner Schwägerin Beatrix das ganze Aflenzer Becken, die Veitscher Gegend sowie das spätere Mariazellerland mit dem Halltal. Ein Enkel von Beatrix, die mit dem Eppensteiner Adalberto von Kärnten vermählt war, Herzog Heinrich III. von Kärnten, stiftete im Jahr 1103 das ganze Gebiet dem Benediktinerkloster St. Lambrecht. Das Stift St. Lambrecht benutzte die Salzquellen durch mehrere Jahrhunderte. Die Namen Hallhof, Pfannacker, Sulzl und Salzlacke erinnern noch heute an die Nutzung dieser Klostersaline.
1559 wurde über kaiserlichen Befehl die Salzerzeugung in Halltal eingestellt aber bereits 1601 wegen allgemeiner Notlage des Stiftes wieder aufgenommen. Die Salzgewinnung wurde im Jahr 1759 wegen der Monopolisierung entgültig eingestellt.
Schon vor 600 Jahren gab es in Halltal eine Reihe von Bauernhäusern. Das St. Lambrechter Urbar von 1390 berichtet bereits von über 25 Gütern nur im Halltal. Das notwendige Einkommen wurde und wird auch heute noch großteils aus der Land- und Forstwirtschaft erzielt. Gerade die Waldfläche von 80% des Gemeindegebietes kann als überdurchschnittlich bezeichnet werden und ist hier die Fichte, übrigens der Baum des Jahres 1997, dominierend.
Als im Jahre 1899 das Eisengußwerk bei Mariazell (das heutige Gußwerk) eingestellt wurde, kam es durch den Ausfall der Holzkohlelieferung der Halltaler Bauern dorthin zu argen Einkommensverlusten. Eine Reihe von Bauerngütern ging an den Großindustriellen Arthur Krupp, der in Folge eine Landwirtschaftliche Gutsverwaltung mit bis zu 50 Beschäftigten betrieb. Durch die Verstaatlichung der Berndorfer Werke schrumpfte das Interesse an diesem Landwirtschaftsbetrieb in Halltal und ging 1974 der gesamte einstige Krupp-Besitz unserer Gegend durch Kauf an die Österreichischen Bundesforste. Die ÖBF besitzen heute rund 70% der Fläche des Gemeindegebietes.
Halltal hat sehr unter dem Bevölkerungsrückgang zu leiden. Zwei Faktoren spielten eine große Rolle:
1974 wurde der Ortsteil Frein/Mürz abgetrennt und in der Gemeinde Mürzsteg eingegliedert, zweitens eben die Auflassung der Gutsverwaltung vor 25 Jahren. Durch das Abhandenkommen der Erwerbsmöglichkeiten wanderten viele Halltaler ab, diejenigen die blieben, mussten auspendeln.
Um dieser negativen Entwicklung entgegenzusteuern, versucht die Gemeinde Halltal seit einigen Jahren kostengünstige Bauplätze für die Errichtung von Eigenheimen zur Verfügung zu stellen. Durch diese Maßnahmen sollen einerseits die kommunalen Einrichtungen wie Kanal effizienter genützt werden. Gerade auf den Bestand der Schule legt die Gemeinde Halltal großen Wert und ist froh darüber, den Volksschülern eine Ausbildungsstätte im Ort anbieten zu können.
Durch den Beitritt der Gemeinde Halltal zum Verein „Steirische Wasserstraße“ erhofft man sich eine gewisse Belebung des Fremdenverkehrs. Gerade das Halltal mit seinem bäuerlichen Charakter, die Mooshuben, ein schön gelegenes Hochplateau mit ebenfalls bäuerlichen Charakter sowie die Walstern, eine ehemalige Holzknechtsiedlung mit dem romantisch gelegenen Hubertussee sind geradezu prädestiniert mit dem sogenannten sanften Tourismus Impulse zu geben.
Halltal gehört seit 1. Jänner 2015 zur neuen Stadtgemeinde Mariazell.
Zum geschichtlichen Hintergrund des Wappens
Das Gemeindewappen von Halltal wurde von Herrn Gerhard Hollerer entworfen.
Die Farbe des Wappens wurde in Rot-Gold, den Wappenfarben des Stiftes St. Lambrecht, gehalten.
Das Salz, als namensgebender Bestandteil von Halltal, wurde durch eine Salzkufe im unteren Teil berücksichtigt. Dies deshalb, da das Salz von Halltal offensichtlich ein auch urkundlich belegtes, am frühesten genütztes in der Steiermark war.
Im Jahr 1025 hatte König Konrad II. seiner Schwägerin Beatrix einhundert königliche Huben in der Gegend Aflenz geschenkt. In dieser Urkunde wird auch die Nutzung des Salzes ohne Nennung des genauen Ortes, erwähnt. Gerade diese Nennung des Salzes, bei dem es sich nur um jenes von Halltal handeln kann, ist auch der Beweis dafür, dass nicht nur das Aflenzer Becken, sondern auch das Mariazellergebiet mit dem Halltal unter dem Schenkungsgut zu verstehen ist. Beatrix heiratete den Eppensteiner Adalberto, Herzog von Kärnten. Sein Enkel, Herzog Heinrich III. von Kärnten, stiftete 1103 das ganze Gebiet nach St. Lambrecht.
Der Wald, als wirtschaftliche Grundlage von Halltal, wird durch zwei Fichten symbolisiert, welche symmetrisch angeordnet sind und sich mit den unteren Reihen berühren, sodass gegengleich in der Mitte ein ganzer und an den Schildrändern zwei halbe Bäume erkennbar sind. Diese zwei Fichten wachsen aus einem der Mitte zu abnehmenden geminderten Balken, welcher die Tallandschaft des Halltales und somit der Gemeinde symbolisiert.
Die Waldfläche beträgt rund 80% des Gemeindegebietes und sind zwei holzverarbeitende Betriebe im Gemeindegebiet ansässig.
Die Anordnung der Bäume im Gemeindewappen wird in der Heraldik als sogenannter „Fichtengipfelschnitt“ bezeichnet und kommt bisher in keinem steirischen Gemeindewappen vor.
Ehemalige Bürgermeister, Amtsmänner und Gemeindevorsteher
Amtsmänner
Gregor Thailnpacher 1673-1690
keine Aufzeichnungen 1691-1736
Martin Teibenbacher 1737-1743 (vielleicht auch schon vorher)
Methardy (Medardy) Hochreiter 1743-1452
Paul Hön 1754-1770 (vielleicht sogar bis 1782)
Mathias Schweighofer 1783-1823
Georg Leodolter 1824-1831
Johann Leodolter 1832-1850
Gemeindevorsteher
Urban Hölbling 1851-1863
Sebastian Schweighofer I. 1867-1870
Josef Schweiger 1870
Michael Zuser 1873-1879
Urban Hölblinger 1883-1886
Johann Hölblinger 1886-1889
Sebastian Schweighofer II. 1889-1892
Johann Hölblinger 1892-1901
Sebastian Schweighofer II. 1901-1904
Peter Schweighofer 1904-1919
Bürgermeister
Rupert Schweiger 1919-1932
Ignaz Laimer 14.05.1932-10.03.1934
Johann Demmerer Regierungskommissär 10.03.1934-19.01.1935
Johann Demmerer 19.01.1935-März 1938
Johann Schweiger Amtswalter März 1938-04.03.1939
Johann Schweiger 04.03.1939-08.05.1945
Johann Schweiger 16.05.1945-21.04.1955
Markus Grabner 21.04.1955-17.01.1973
Johann Greifensteiner 17.01.1973-17.03.2005
Herbert Fuchs 15.04.2005-2014